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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

In Erfüllung des alten Fluches lauert das Böse darauf, von einer menschlichen Seele Besitz zu ergreifen. Auch Charles Dexter Ward wird seiner Bestimmung nicht entfliehen können. Geheime Formeln aus dem Nachlass seines satanischen Vorfahren üben eine magische Anziehungskraft auf ihn aus, der Tanz der Teufel beginnt. In seinem unterirdischen Labor führt Ward unvorstellbare Experimente druch.

Kritik

In der Literatur genießt H.P. Lovecraft (1890-1939), Autor unzähliger phantastischer Geschichten und Begründer des Cthulhu-Mythos, unlängst Kultstatus. In der Filmwelt aber ist der Name Lovecraft nicht unbedingt Ausgangspunkt sinnstiftender Meisterwerke: Wie so oft stehen sich mit dem Film und der Literatur zwei Medium gegenüber, die in ihrer intendierten Wirkung noch mehr divergieren, als man es manchmal wirklich glauben möchte. Und eine direkt aus der Feder Lovecrafts gekrochene Erzählung genießt in Sachen ungezügelter Phantastik natürlich einen deutlich höheren Stellenwert als eine filmische Adaption, die sich darin versucht, das Genie des amerikanischen Schriftstellers nachzuempfinden, aber, wie uns die Vergangenheit gelehrt hat, daran oftmals kläglich scheitern musste. „The Resurrected“ von Dan O'Bannon („Verdammt, die Zombies kommen!“) ist, summa summarum, kein wirklich gelungener Film im eigentlichen Sinne, aber er gehört neben den famosen „Re-Animator“ und „From Beyond – Aliens des Grauens“ sicherlich zu den Werken, die sich unter dem Banner Lovecraft nicht auf ganzer Strecke blamieren.

Dan O'Bannon, seines Zeichens Drehbuchautor von unsterblichen Genre-Klassikern wie „Alien – Das unheimliche Wesen aus einer anderen Welt“ und „Die totale Erinnerung – Total Recall“, zählt H.P. Lovecraft zu den wichtigsten Künstler seiner persönlichen Sozialisation. Schon im frühesten Kindesalter ist Dan O'Bannon durch Zufall in Berührung der 1927 geschriebenen Kurzgeschichte „Die Farbe aus dem All“ gekommen und hat durch sie lernen können, dass unsere terrestrische Sicht auf die Dinge nicht immer dem absoluten Durchblick gleichkommt. H.P. Lovecraft beschäftigt sich Zeit seines Lebens/Schaffens mit der kosmischen Einwirkung auf die menschliche Existenz, übersinnliche Wesen aus fremden Sphären verdeutlichten immer wieder, dass der Mensch nicht die über alles erhabene Krone der Schöpfung darstellt – H.P. Lovecraft führte uns damit quasi die eigene Bedeutungs- und Hilflosigkeit vor Augen. Obgleich sein Output immer unter ähnlichen Motiven ausgerichtet waren, gelang es Lovecraft zusehends, gewaltige Themenkomplexe aus den – oberflächlich pulpig anmutenden – Geschichten zu destillieren und viel über die menschliche Natur, ihre Psychologie und soziale Kompetenz zu berichten.

Mit „The Resurrected“ hat sich Dan O'Bannon also gewissermaßen einen Herzenswunsch erfüllt und den Roman „Der Fall Charles Dexter Ward“ adaptiert – Und nicht einmal in den Vereinigten Staaten eine standesgemäße Kinoauswertung zugesprochen bekommen. Dabei ist „The Resurrected“ kein schlechter Film, man merkt der Regie O'Bannons durchaus an, dass er sehr darum bemüht ist, den Geist des H.P. Lovecraft zu wahren, ja, ihn eigentlich noch zu intensiveren, war er (O'Bannon) doch höchstselbst der Meinung, dass die Vorlage von Lovecraft selbst nicht unbedingt zu den Sternstunden des Meisters zählte, was auch den personellen Austausch von Hausarzt Dr. Willet gegen Privatdetektiv John March (John Terry) erklärt, der sich für die verzweifelte Ehefrau Claire (Jane Sibbett) auf die Suche nach ihrem verschwundenen Ehemann Charles Dexter Ward (Chris Sarandon) machen soll. Was zu Beginn beinahe schon Bezüge zum Film Noir herstellt, wandelt sich nach und nach zum charakteristischen Lovecraft-Cosmic-Horror, allerdings immer leicht ungelenk arrangiert, was primär auf die deutliche Limitierung der Produktionskosten zurückzuführen ist.

Nichtsdestotrotz aber dümpelt „The Resurrected“ keinesfalls im luftleeren Genre-Raum vor sich hin, wenngleich es Dan O'Bannon nicht gelingt, den tiefenpsychologischen Aspekt seiner Geschichte (Die Auseinandersetzung mit dem Unterbewusstsein, immerhin symbolisch in den verwinkelten Katakomben des alchemistischen Irrsinns von Dexter Ward ausgetragen) gekonnt zu grundieren und letztlich doch reinrassige Kolportage aus dem Boden stampfte – Immerhin aber steckt dort eine erkennbare Leidenschaft drin, die sich nicht gänzlich in mystische Form hat gießen lassen. Was vor allem entzückt, sind die knackigen analogen Effekte, die noch einmal daran gemahnen, wie liebevoll einst Menschen ihre Kreativität dahingehend genutzt haben, dem Zuschauer ein plastisches Bild des Schreckens zu servieren. Man muss den Film eben dort abholen, wo er sich selbst auch präsentiert: Als ein kleines Liebesbekenntnis zur weird fiction des H.P. Lovecraft. Dass die Mittel nun nicht gerade besonders glücklich zur Verfügung standen (gerade wenn man daran denkt, in welch spektakuläre Dimensionen man bei Lovecraft durch Rückblenden, Anekdoten und Briefen ab- und aufsteigt), ist bemerkbar, aber ändert nichts daran, dass „The Resurrected“ zur Einmalsichtung durchaus taugt.

Fazit

„The Resurrected“ ist wohl kaum das, was man gemeinhin als guten Film bezeichnen möchte, dafür standen auch einfach nicht die finanziellen Ressourcen zur Verfügung, um der Vision H.P. Lovecraft respektive Dan O'Bannon gerecht zu werden. Nichtsdestotrotz ist „The Resurrected“ eine der Lovecraft-Adaptionen geworden, die zwar nicht in Begeisterungsströme versetzt, aber doch einen soliden Eindruck erweckt, wenn auch nur zur einmaligen Sichtung geeignet.

Kritik: Pascal Reis

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