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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Dug begleitet mit zwei Freunden seinen Bruder Wyatt und dessen Freundin Mary auf einen Campingtrip in die Wüste. Auf dem Weg dorthin werden sie von der Tankwartin vor einem gefährlichen Monster gewarnt, das in der Wüste sein Unwesen treiben soll. Sie schenken ihr keinen Glauben und tun die Geschichte als bloßen Mythos ab. Das bereuen sie spätestens, wenn die Kreatur samt Brut Jagd auf sie macht.

"The Weird Kidz"  gehört zum Programm der Fantasy Filmfest Nights 2024 (siehe Website des Veranstalters)

Kritik

Es ist wunderbar, dass sich das Fantasy Filmfest traut, unkonventionellen Animationsfilmen eine Bühne zu bieten. So durften sich Besucher*innen in vergangener Zeit schon darüber freuen, den dialogfreien Robot Dreams und den SciFi-Noir Mars Express auf dem Festival zu sichten. Diesmal wurde den Zuschauenden mit The Weird Kidz eine zeichentrickanimierte Horrorkomödie präsentiert – ein Film wie eine Lagerfeuergeschichte, die man sich bei leicht angekokelten Marshmallows zum wohligen Schauern erzählt...zumindest, bis einer Angst bekommt.

In The Weird Kidz steckt viel Liebe: Zach Passero (Wicked Lane) saß acht Jahre lang an der Produktion des Filmes, den er selbst geschrieben, inszeniert und mit der Unterstützung seiner Frau Hannah Passero gezeichnet hat. In seinem Werk verarbeitet er eigene Jugendabenteuer und die kulturellen Einflüsse, die er in der Vergangenheit aufgesaugt hat. Sein Film fühlt sich wie ein Sammelsurium von Inspirationen und Erinnerungen an, aus dem heraus Passero jede Szene liebevoll einrichtet. Zwischen Nostalgie, Neugierde, Rührung und albernem Verlegenheitskichern spielt das Werk verschiedene Töne bei den Zuschauenden an. Diese können nur positiv verwundert darüber sein, wie viel Zärtlichkeit ein Film sich selbst entgegenbringt, der optisch eher grob bis simpel animiert ist und Assoziationen zu 90er-Jahre MTV-Shows wie Beavis and Butt-Head hervorruft. Von der splattrigen Brutalität ganz zu schweigen. 

Doch auch die Animationen überzeugen. Ihre Imperfektion lässt eine Lücke, durch die wir stets den Künstler erkennen können, die bei aller Professionalität einen Amateur-Charme zulässt, der The Weird Kidz Herz und Charakter verleiht. Darüber hinaus beweist Passero seine Liebe zum Horrorgenre. In seinem Werk finden wird Elemente des Backwood-Horrors, des okkulten Grusels und der Creature-Features des vergangenen Jahrhunderts. Mit seiner knappen Lauflänge von 80 Minuten fühlt sich der im besten Sinne vollgestopfte Film dabei wie eine verlängerte Special-Episode einer Lieblingscartoonshow an, die man schon seit Jahren verfolgt. Der Plot erinnert dabei nicht bloß an Horrorfilme aus den 80ern, sondern auch an Filme wie Die Goonies, in denen sich Kinder mit Abenteuern konfrontiert sehen, für die sie eigentlich noch zu jung sind.

Wem das bislang zu ernst klang: The Weird Kidz ist ein alberner, ja sogar frühpubertärer Film, der mit seinem Anarcho-Humor von Szene zu Szene poltert. Das Werk erzählt eben nicht bloß von einer tötenden Riesenkreatur, sondern auch vom Trip mit den besten Freunden, vom ersten Billigdosenbier, vom allzu "coolen" großen Bruder, sexueller Neugierde und riskanten Experimenten mit Feuerwerkskörpern. Die simple Figurenkonstellation, die das Drehbuch im ersten Drittel vorgibt, bekommt dabei im weiteren Verlauf genug Entwicklungsfreiraum, sodass kein zynischer Leerraum entsteht, wie das z.B. bei den schlechteren Folgen South Park oder Family Guy der Fall ist. Im Rahmen einer simplen, aber gradlinigen Geschichte und abgerundet von einem tollen Soundtrack, weiß das Herzensprojekt zu überzeugen. 

Fazit

"The Weird Kidz" ist ein Herzensprojekt durch und durch, das von nur wenigen Personen auf die Beine gestellt wurde: Ein liebevolles Sammelsurium verschiedenster kultureller Inspirationen und Jugenddummheiten, das diese kreativ mixt und dabei in seiner Nostalgie überraschend frisch erscheint.


Kritik: Maximilian Knade

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